Foto by goodstuff.hu
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Akzeptanz. Sich selbst akzeptieren, die eigene Geschichte, all die Missbräuche, das Leben. Für mich gibt es riesen Unterschiede in den Möglichkeiten der Akzeptanz. Die Geschichte, die Vergangenheit kann ich akzeptieren. Nach langer Therapie stellt sich die Frage "warum ich?!" nur noch selten. Ich akzeptierte, dass es nun mal zu meinem Leben gehört, wie anderer Menschen Narben. Was ich aber noch immer nicht akzeptieren kann, sind die Veränderungen, die die Übergriffe in mir auslösten. Verhaltensweisen, die sich auch heute noch zeigen. Muster, die mich bremsen. Gedanken, die mich in die Knie zwingen. 
Früher lief mein Leben selbstständig. Natürlich hatte ich immer destruktive Verhaltensweisen, die mich aber überleben liessen. Ich funktionierte - und das ganz gut! Seit der Retraumatisierungserfahrung funktioniert nichts mehr. Belastbarkeit gleich Null. Früher stiess ich Medizinbälle mit dem kleinen Zeh weg, kommt heute eine kleine Murmel, fall ich zusammen. Leider versteht das die Gesellschaft in der ich Lebe nicht. Oder sie intressiert es nicht. Funktionieren muss ich!