Auch wenn ich wieder zurück im Alltag bin und auch das Gefühl habe, dass ich viel besser funktioniere als vor der Traumatherapie, gibt es immer wieder Momente, in denen ich an meine Grenzen komme. Nicht weiss, wie weiter. Zwei Schritte zurück mache, auch wenn ich mich einen nach vorne kämpfte. 

Momentaufnahmen, die mich auf den Boden bringen. 

 

Am See mit dem Baby meiner besten Freundin, ich hüte den kleinen Sonnenschein regelmässig. Ich trage ein Badeanzug, bin mit dem Baby im Wasser, es planscht und lacht. Ein Mann setzt sich an den Rand des Sees vor uns. Er hat ein Buch in der Hand, aber beobachtet mich. Kontrolliert jede meiner Bewegungen. Schaut. Nein, starrt. Figg di du Arsch, ich bin mit einem Baby an der Hand im Wasser! Und auch wenn ich kein Baby an der Hand hätte, musst du mich nicht ausziehen mit deinen Blicken! 

 

Heute. Spazieren mit dem Hundchen. Weil es so warm ist, war ich extra im Wald mit dem Auto. Mein Hund freut sich, schnüffelt und pinkelt. Geniesst es. Ich sehe weiter oben einen grauen Fleck, denk mir schon, dass das ein Mensch sein könnte. Denk mir nichts dabei. Geh weiter, schliesslich ist es Tag, hell, und Menschen sind unterwegs. Ich laufe weiter, den Hund freuts. Dann seh' ich genauer hin. Der Mann im grauen Shirt, er bewegt sich. Eindeutig. Ja, mitten im Wald befriedigt sich diese Kreatur, wixxend ein paar Meter von der Strasse entfernt. Ich stocke. Drehe mich um und renne zum Auto. Hund rein. Ich mache einen Unfall - denke ich - doch ich habe meinen Hund dabei. Da reisse ich mich zusammen.