Auch wenn ich mich möglichst aus der Hysterie raus halte (also versuche es zumindest), hat sich diese Corona-Sache doch stark auf meinen Aufenthalt ausgewirkt. Therapien wurden abgesagt bzw. in Kleingruppen aufgeteilt, ein Besuchsverbot auf der Station ist angeordnet worden, der Wochenendurlaub wird gestrichen. Und das alles, aufgrund dieses blöden Virus'. Auch wenn ich die Vorsichtsmassnahmen verstehe, ist es doch sehr schwer auszuhalten, auszuharren in der Klinik. Jeden Tag gibt es neue Entscheide, jedes Gespräch dreht sich um die Krise. Das tut meiner Seele nicht gut. Und ja, ich nerv' mich! Also musste ich eine Entscheidung treffen; ich beendete (natürlich in Absprache) meinen stationären Aufenthalt eine Woche früher.

Das Gute ist, dass ich durch diese Änderung nicht nervös vor dem Austritt werden konnte. Wir bereiteten alles vor, damit der Einstieg zuhause möglichst reibungslos vonstatten geht: Nachsorgeplan, Therapiesitzungen bei der ambulanten Therapeutin, Spitex, Ernährungsberatung. Trotzdem bereitet es mir immer Schwierigkeiten, die 24h- Betreuung einzutauschen gegen das "Alleine Verantwortung tragen". Aber ich freue mich auch auf die Zeit mit meinen Liebsten zuhause!

Und von Herzen bedanke ich mich beim Team der Traumastation, meiner tollen Therapeutin und meiner lieben Bezugsperson! Ihr seid grossartig!