Sechs Monate und drei Tage. So lange überlebte mein Grossvater ohne seine Frau. Krankheit begleitete ihn schon länger, er kämpfte, wurde operiert, alles wurde versucht. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihm der Arzt sagte, er müsse auf die Paliativstation, wollte mein Opa wieder nach Hause. Doch da liess er los. Und starb, zwei Stunden später. Er wollte nicht mehr kämpfen und durfte friedlich gehen...

 

Ich bin seit drei Tagen wieder in der Klinik. Der geplante Aufenthalt auf der Traumastation fällt nun zum guten Glück (oder eher blöderweise?) mit der Beerdigung meines Grossvaters zusammen. Froh über die Hilfe, die ich hier direkt erfahre, bin ich ermutigt, noch ein mal an eine Beerdigung zu gehen, die auch der mir verhasste Mensch besuchen wird.

Doch ich bin wie blockiert. Kann nicht weinen. Kann nicht denken. Kann nicht handeln. Zeit verstreicht und ich fühle meistens nichts. Warte ab. Bitte nehmt mich bei der Hand und helft mir!