Dritter Abend. "Mensch ärgere dich nicht" mit drei Mitpatienten. Belanglose Gespräche, bis das Thema auf die Männer der Station kommt. (Gemischte Abteilung) Es gäbe da mindestens zwei Mitpatienten, sie fänden mich unglaublich toll. Ich könnte mit den Fingern schnippen und sie kämen angekrochen. Ich solle das als Kompliment sehen. Die Männer buhlen um mich wie Stiere. Das sei doch total toll für mich. Ich sei das Objekt der Begierde für viele Männer auf der Station. 

 

Genau das ist das Problem. Ich bin das Objekt. Das war ich schon immer. Es ist nicht total toll für mich, ich sehe es nicht als Kompliment. Ich bekomme Angst. Werden diese Männer auch übergriffig? Habe ich falsche Signale gesendet, die mich jetzt wieder zum Opfer machen könnten? Ab nun werde ich mich in mein Zimmer zurück ziehen. Ich bin in einer verdammten Psychiatrie und will mich nicht mit Themen rumschlagen, die ich sonst vom Ausgang kenne. Oh. Stimmt, ich kenne das ja. Zu genüge. Immer wieder. Objekt sein. Sache. Körper. 

 

Nach dem Gespräch mit einem Pfleger und der heutigen Besprechung mit der Therapie kann ich besser damit umgehen. Einerseits ist das ein Thema von mir, das wir hoffentlich über die Wochen verändern können und zum anderen darf und muss ich auch den drei Mitpatienten (mit denen ich "Mensch ärgere dich nicht" spielte) Grenzen aufzeigen, damit sie mich nicht mit solchen Aussagen belasten