pressreader
pressreader

Ketamin. Propophol. Lidocain.

Rausch mit Partydrogen.

Party? Nein.

Rausch? Ja.

Doch anders als auf der Party tanzend, liege ich nun einmal im Monat auf der Liege im Spital und lass mir unter Kontrolle diesen Mix für eine Stunde in die Venen schiessen. Ich habe vor jeder Infusion Angst, dass es dieses Mal schlimmer wird; ich während dieser Stunde Albträume, Flashbacks oder was auch immer habe. Meine Therapeutin begleitet mich jedesmal hin, um die ersten 15 Minuten an meiner Seite zu bleiben, damit ich weniger nervös bin. (Danke dafür Fr. G!)

Doch wieso lasse ich denn das Ganze über mich ergehen?

Die Antwort ist: Hoffnung.

Hoffnung auf Schmerzfreiheit! Diese Infusionen sollen helfen, meine chronischen Schmerzen zu minimieren - bestenfalls sogar zu löschen! Und diese Hoffnung lässt mich alle paar Wochen den Aufwand betreiben, trotz meiner Angst ins Spital zu gehen, mich auf die Liege zu legen (was ich hasse!) und mich diesem Rausch hinzugeben.

Das erste Mal hatte ich eine aufkommende Panikattacke, das zweite Mal vor dem "wegdriften" plötzlich Angst. Ich bat meine Therapeutin noch weitere fünf Minute bei mir zu bleiben, verfiehl dann sofort ins Dösen, als sie mir zusicherte, noch ein bisschen zu bleiben.

Hingeben ist nicht meine Stärke. Aber ich lerne es. Und hoffe damit, dass sich die Schmerzen verabschieden.

Ausserdem, wenns ganz toll läuft, könnte dieser Mix sogar gegen meine Depressionen und PTBS-Symptome helfen!

Und ja, ich hatte einen Rausch: ich war mal Schmetterling, wollte wissen, ob Rosmarie ein Gewürz ist, sah tolle Farben... ;-)