"Man kann nur versagen, wenn man nicht kämpft. Also kämpft man, bis man nicht mehr kämpfen kann."

 

Ich bin keine Studentin mehr. Ich arbeite nicht. Obwohl es eine langwierige Entscheidung war, viel diskutiert, mit Therapeuten besprochen, dass es so nicht weiter gehen kann, fühlt es sich wie eine unglaubliche Niederlage an. Früher arbeitete ich 100 %, hatte tausend Hobbies, traf Freunde. Die Entscheidung, das Studium zu unterbrechen ist richtig, trotzdem schmerzt es. Denn das bin nicht ich. Mein Zustand wurde geschaffen. Und das kann ich nur ganz schwer akzeptieren. Eine Zeit lang war ich fünf Tage in der Woche in der Schule, Berufsmatura. An den Wochenenden, in den Nächten arbeitete ich im Pflegeheim, in dem ich meine Ausbildung machte. Alles ging. 

Doch jetzt ist eine andere Zeit. Es fällt mir sehr schwer, meine Klasse schon wieder zu verlassen, es sind gute Menschen. Es versetzt mir einen Stich, weg gehen zu müssen. Ich weine, Abschiede fallen mir schwer. Doch zuerst muss ich wieder bereit sein für meinen Alltag. Kämpfen für ein Leben, das nicht nur aus Überleben besteht, sondern auch aus wirklichem Leben. Es wird seine Zeit dauern, ich habe viel verloren. Doch ich will auch wieder viel zurück. Und ich danke den Menschen, die mich unterstützten bis bisher - auch wenn ich echt nicht die zuverlässigste Mitstudentin war...